Hier kommen einige tolle Mutmacher*innen, die in einem Kinderheim, einer Pflegefamilie oder in einem Kinderdorf aufgewachsen sind.
Superman
Superman ist ein berühmter Careleaver?! Na klar. In den 1930ern von den Amerikanern Jerry Siegel und Joe Shuster erschaffen, ist die Comicfigur heute wohl den meisten Menschen ein Begriff. Doch was macht ihn zum Careleaver? Superman (sein ursprünglicher Name ist Kal-El) stammt vom Planeten Krypton und wurde von seinen Eltern kurz vor der Zerstörung dessen mit einem Raumschiff zur Erde geschickt. Hier landete er in der kleinen Stadt Smallvilles und wurde vom kinderlosen Farmerehepaar Kent gefunden, welche ihm den Namen Clark gaben. Clark wurde von ihnen aufgezogen und wie ein eigenes Kind behandelt. Sie brachten ihm menschliche Werte bei und unterstützten ihn dabei, seine verschiedenen Superkräfte – die nach und nach immer offensichtlicher wurden – für die Menschen einzusetzen. © IMAGO /United Archives
Roland Kaiser
Roland Kaiser (*1952 als Ronald Keiler) war ein Findelkind. Seine sehr junge leibliche Mutter setzte ihn in einem Körbchen vor einer Klinik aus. Nach kurzer Zeit im Heim, kam er zu seiner Pflegemutter, die ihn später auch adoptierte. IMAGO / Christian Schroedter Sie hatte selbst nicht viel Geld, zog ihn aber mit viel Liebe groß. Als Kaiser gerade einmal 15 Jahre alt war, starb seine Pflegemutter an einem Schlaganfall. Daraufhin kam er zu seiner Tante. Seine Liebe zur Musik begann bereits in seiner Kindheit. Seine erste Single veröffentlichte er 1974, mit mäßigem Erfolg. Seinen Durchbruch brachte ihm zwei Jahre später seine Single „Verde“. Es folgten Hits, wie „7 Fässer Wein“ und „Santa Maria“. Kaiser tritt bis heute auf. © IMAGO / Christian Schroedter
Harry Potter
In Geschichten werden aus Waisenkindern häufig Helden. Einer der bekanntesten ist Harry Potter. Er wuchs ab dem 1. Lebensjahr bei seinen Verwandten auf, kam dann auf ein Internat für Hexerei und Zauberei und erlebte viele Abenteuer. © Ryan Stekken auf Pixaby
Betty Taube
Mit 10 Jahren zog Betty Taube in eine Jugendhilfe-Einrichtung. Heute ist Betty – Model, Pilotin und Influencerin. Die Careleaverin wurde bekannt durch GNTM. © Tobias Dick
Eddie Murphy
Eddie Murphy ist ein amerikanischer Schauspieler, Sänger und Stand-Up-Comedian. Geboren 1961 in Brooklyn, erlebt er in jungen Jahren die Scheidung seiner Eltern und den gewaltsamen Tod seines Vaters. Nachdem seine Mutter schwer krank wird, werden er und sein Bruder in für ein Jahr in einer Pflegefamilie untergebracht, von der er heute sagt, dass er dort vor allem seinen einzigartigen Sinn für Humor entwickelt hat. Trotz der Herausforderungen in New York der damaligen Zeit, geprägt von hoher Kriminalität und Gangs, durchbricht Murphy die erwarteten Stereotypen der weißen Mehrheitsgesellschaft, die für ihn nur eine Karriere als Straßengangster und Drogendealer vorsieht. Stattdessen macht er eben diese Stereotype zum Aufhänger seiner Karriere. Murphy ist heute weltbekannter Comedian und Schauspieler und bekannt aus Filmen wie Dr. Doolittle. © Imago / Cover-Images
Sterntaler
Sterntaler ist ein berühmtes Märchen der Gebrüder Grimm. Bei Sterntaler handelt es sich um ein armes Waisenmädchen. Sie muss auf ihrer Reise von Haus zu Haus betteln, um zu überleben und erhält von verschiedenen Menschen Gaben, die ihr helfen. Schließlich verschenkt sie nach und nach all ihr Hab und Gut und zuletzt jemanden ihr letztes Hemd. Im Wald angekommen, legt sie sich Schlafen und wird von Sternen bedeckt. Am nächsten Morgen ist sie reich und wird mit Glück und Wohlstand belohnt, da die Sterne ihre Gaben sind. Das Märchen betont Werte wie Nächstenliebe und Großzügigkeit. © IMAGO / Paul von Stroheim
Simba – der König der Löwen
Simba, auch bekannt als „König der Löwen“, wächst bei Adoptiveltern auf. Durch eine Intrige glaubt Simba, er hätte den Tod seines Vaters verursacht. Er flüchtet aus seiner Heimat und wird von dem Erdmännchen Timor und dem Warzenschwein Pumbaa vor dem Verdursten und vor hungrigen Geiern gerettet. Die beiden adoptieren Simba und ziehen ihn groß. Durch seine Freunde kehrt er in seine Heimat, das geweihte Land, zurück, kämpft und gewinnt gegen seinen heimtückischen Onkel und wird so zum König der Löwen. Der Abstand zu seiner Familie und zu seiner Vergangenheit haben ihm letztendlich geholfen, zu dem Löwen zu werden, der genügend Kraft gewinnen konnte, um sich für seine eigene Zukunft einzusetzen. Ein löwenstarker Mutmacher. © imago / Allstar
Louis Armstrong
Louis Armstrong (1901-1971) ist einer der bekanntesten Jazzmusiker. Doch wusstest du, dass auch er ein #berühmterCareleaver ist? Kurz nach seiner Geburt kam er zu seiner Großmutter und wuchs dort in ärmlichen Verhältnissen auf. Seine Mutter war bei der Geburt noch minderjährig und konnte oder wollte sich nur phasenweise um ihn kümmern. Nachdem er 1913 auf einer Silvesterfeier übermütig mit einem Revolver in die Luft schoss, kam er in Erziehungsheim für obdachlose afroamerikanische Kinder. Hier kam er erstmals mit dem Kornett, einem Blechblasinstrument, in Kontakt, und hatte bald erste kleinere Auftritte. So begann seine erfolgreiche Karriere als weltberühmter Jazz-Trompeter. © IMAGO / UIG
Taiyo Matsumotō
Taiyo Matsumotō (*1967) ist ein japanischer Manga-Künstler. In Japan gilt es als „unsittlich“, über sich selbst zu sprechen. Daher gibt es wenige Informationen über seine eigene Kindheit. Bekannt ist aber, dass er im Kinderheim aufwuchs und früh Enttäuschungen und Zurückweisung erleben musste. Seine Vergangenheit verarbeitet er in seiner Kunst, u.a. in der Geschichte von Sunny. © Wikimedia Commons / Niccolò Caranti Von Niccolò Caranti – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=63934772
Michelle
Tanja Hewer ist der bürgerliche Name von Schlagersängerin Michelle (*1972). Ihre Kindheit war für sie zutiefst traumatisch. Immer wieder kommt es zu häuslicher Gewalt zwischen Vater und Mutter. Michelle und ihre Geschwister verstecken sich unter dem Bett, während der Vater zuschlägt. Noch dazu ist ihre Mutter alkoholabhängig, was dazu führt, dass auch nach der Trennung keine Ruhe einkehrt. Immer neue Männer kommen und gehen, der Haushalt verwahrlost und die Kinder gleich mit. Mit 10 Jahren kommt Michelle daher in eine Pflegefamilie. Doch auch hier hört die Gewalt nicht auf – die Pflegeeltern schlagen ihre 13 Kinder. Mit 14 Jahren lebt die Sängerin auf der Straße, mit 17 bricht sie ihre Ausbildung ab. Doch Michelle gibt nicht auf. Ihr Anker ist die Musik und ihre Rettung die „heile Schlagerwelt“, wo sie mit ihrem Talent schnell erste Erfolge erzielt. Sie gewinnt verschiedene Preise, 1999 unter anderem die Goldene Stimmgabel als erfolgreichste Schlagersängerin. Trotz aller Widrigkeiten entwickelt Michelle eine beeindruckene Resilienz. Sie sagt, dass sie ihren Eltern sogar dankbar sei, weil sie sie auf „das echte Leben vorbereitet hätten“. In über 30 Jahren auf der Bühne ist die 51-jährige immer bodenständig geblieben. Ihre Vergangenheit habe sie gelehrt, dass Erfolg und viel Geld nicht das Wichtigste im Leben sind. In „Das war’s für mich“ lässt sie ihr bewegtes Leben noch einmal Revue passieren und verabschiedet sich gleichzeitig aus dem Rampenlicht. © Imago / Eibner
Thomas Monaghan
Thomas Monaghan (*1937) hat die Kette Domino’s Pizza gemeinsam mit seinem Bruder gegründet. Thomas Monaghans Vater stirbt, als er gerade 4 Jahre alt ist. Seine Mutter bringt ihn und seinen Bruder 2 Jahre später in einem von Nonnen geführten Waisenhaus unter, da sie Schwierigkeiten hat, die beiden alleine aufzuziehen. Später nimmt sie ihre Jungs wieder zu sich, dennoch haben die Nonnen einen großen Einfluss auf Thomas, der zuerst Priester werden möchte, dann aber nicht die nötige Disziplin aufbringen kann und aus dem Seminar ausgeschlossen wird. Es folgen 3 Jahre bei der Marine, wo er Disziplin lernt und im Jahr 1960 schließlich die Gründung von Domino’s Pizza. Die Geschichte von Thomas Monaghan zeigt, dass es immer lohnt, weiter zu machen und selbst aus beschwerlichen Anfängen und Rückschlägen etwas Großes wachsen kann. © IMAGO / ZUMA Wire
James Arthur
James Arthur, geboren am 2. März 1988 in Middlesbrough, England, erlebte eine von Trennungen und neuen Partnerschaften geprägte Kindheit. Mit 14 Jahren wurde er von seinen Eltern in eine Pflegefamilie gegeben, was – laut ihm – langfristige Auswirkungen auf seine psychische Gesundheit hatte. Trotz dieser Herausforderungen entwickelte er früh Interesse an Musik, lernte Gitarre spielen und schrieb eigene Songs als Bewältigungsstrategie. Nach seinem Sieg in der britischen Ausgabe von „The X Factor“ in 2012, machte er sich auch international einen Namen. Sein wohl bekanntester Song ist „Impossible“. © IMAGO / ZUMA Wire
Andreas Guenther
Mit 14 Jahren kam Andreas Guenther in eine Pflegefamilie. Schon mit 9 Jahren wollte er Schauspieler werden. Um seinem Traum näher zu kommen, ging er nach seinem Abitur nach München und jobbte rund ums Filmset. Schließlich bekam er eine erste Rolle und schaffte es sich als Schauspieler zu etablieren. Andreas ist ein inspirierender Mutmacher und er sagt: „Habe Mut an Deine Träume zu glauben und trau Dich hinzufallen. Und steh immer wieder auf! © Simon Puschmann
Barbara Stamm
Die Politikerin Barbara Stamm wuchs (ohne es zunächst zu wissen) ihre ersten acht Lebensjahre bei Pflegeltern auf. Als ihre leibliche, gehörlose Mutter wieder heiratete, zog sie zu ihr. Es brach eine Welt für Barbara zusammen. Sie lebte nun wechselweise bei ihrer Mutter und im Heim, weil ihr Stiefvater ihr gegenüber gewalttätig war. – Barbara war Erzieherin, eine Ausbildung, die ihr erst durch einen privates Darlehen ermöglicht wurde. Sie fing früh an sich sozial und politisch zu engagieren und ist für 10 Jahre Präsidentin des Bayrischen Landtags. 2022 ist sie verstorben. © Bildarchiv Bayerischer Landtag, Foto: Rolf Poss
Florian Künstler
Florian Künstler ist ein deutscher Musiker und Sänger. Da seine Mutter drogenabhängig war, kam er früh in die Jugendpflege – und blieb 15 Jahre in seiner 2. Pflegefamilie. Heute macht er erfolgreich Musik. © Ben Wolf
Kerstin Ott
Kerstin Ott (*1982) ist eine gefeierte Sängerin. Aufgrund einer Erkrankung ihrer Mutter lebte sie zuerst im Heim und kam dann in eine sehr strenge und kühle Pflegefamilie. Trotzdem schaffte sie es, positiv zu bleiben, begann, Gitarre zu lernen und wechselte schließlich in eine andere Pflegefamilie, zu der sie noch heute einen guten Kontakt pflegt. Allerdings gab es für Kerstin Ott auch sehr schwierige Zeiten. So war sie zwischenzeitlich obdachlos und hatte verschiedene Suchtproblematiken. Das gibt ihrem berühmten Hit „die immer lacht“ eine ganz besondere Bedeutung. Sie entschied sich nach ihrem Durchbruch für die Musik und hängte ihren Beruf als Malerin an den Nagel. Heute führt sie mit Frau und deren Kindern aus früherer Ehe ein glückliches, gemeinsames Leben. © IMAGO / Hofer
Lemn Sissay
Lemn Sissay ist ein britischer Schriftsteller und Moderator. Lemn wuchs bis zum 12. Lebensjahr bei einer Pflegefamilie auf. Danach wurde er in 4 verschiedenen Jugendhilfeeinrichtungen untergebracht. Erst mit dem Verlassen der Jugendhilfe erfuhr Lemn seinen Geburtsnamen, den er wieder annahm. Er hat mit einem TED Talk weltweit auf seine Lebensgeschichte aufmerksam gemacht und setzt sich heute für eine bessere Lebensbedingungen von Careleavern in der UK ein. Seit 2013 organisiert er Weihnachtsdinner für Careleaver. Tatsächlich haben wir uns auch von Lemn Sissay für unsere Arbeit bei Klückskinder inspirieren lassen, siehe auch https://www.ted.com/talks/lemn_sissay_a_child_of_the_state und https://www.bbc.co.uk/programmes/p0550hd7 Wir sagen Lemn DANKE für seine inspirierende Arbeit! © Philosophy Football via Flickr
Coco Chanel
Coco Chanel, geboren als Gabrielle Chasnel, wuchs ab dem 12. Lebensjahr bei Nonnen in einem frz. Waisenhaus auf. Die Careleaverin wurde berühmt als Designerin des „kleinen Schwarzen“. © IMAGO / United Archives International
Yasmina Filali
Yasmina Filali ist eine erfolgreiche deutsche Schauspielerin und Beauty-Bloggerin. Sie kam, nachdem sie von zuhause ausriss, mit 10 Jahren in ein Kinderheim – eine Zeit die sie als lehrreich, einsam und abhärtend umschreibt. © privat
Simone Biles
Simone Biles (*1997) ist eine US-amerikanische Turnerin, die bei vielen sportlichen Wettkämpfen wie z.B. Olympia teilgenommen hat. Ihre Mutter litt unter Drogenproblemen und konnte sich nicht um sie kümmern. Daher war Simone zuerst in verschiedenen Kinderheimen und wurde mit 6 Jahren schließlich von ihren Großeltern adoptiert, die sich liebevoll um sie kümmerten. Ihr großes Talent im Turnen zeigte sich früh und bereits mit 14 Jahren nahm sie an ihrem ersten internationalen Wettkampf teil. Im Laufe ihrer Karriere gewann Simone zahlreiche Medaillen und Preise und ist bekannt für ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten. © IMAGO / Xinhua
Janine Kunze
ersten Lebensmonat zog Janine Kunze zu ihrer Pflegefamilie. Mit 18 Jahren durfte sie selber die Zustimmung zu ihrer Adoption geben, die ihr vorher verwehrt wurde. Heute ist Janine Schauspielerin, Moderatorin, Comedian und Autorin. © Guido Schroeder
Pierce Brosnan
Der Schauspieler Pierce Brosnan (u.a. James Bond) wuchs ab dem 4. Lebensjahr bei diversen Verwandten auf. Mit 11 Jahren zog Pierce wieder zu seiner Mutter und deren neuem Partner. Neben seiner Schauspielkarriere engagiert er sich im Klima-, Tier- & Umweltschutz. © Sebaso, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Marilyn Monroe
Marilyn Monroe wurde als Norma Jeane Baker 1926 geboren. Sie lebte in 9 Pflegefamilien und zwischendurch immer wieder in Waisenhäusern. Obwohl sie ein schüchternes Mädchen gewesen ist, dass stotterte, wenn es vor einer Gruppe reden sollte, schaffte sie es Schauspielerin, Filmproduzentin und Fotomodel zu werden. Zu ihrer Lebenszeit war sie die meist fotografierteste Frau der Welt, die ihre Zerbrechlichkeit hinter einem Lächeln versteckte. Sie starb 1962 in einem Alter von 36 Jahren. Marilyn hat sich ihren Traum von Erfolg und Ruhm erfüllt und ist letztendlich daran zerbrochen. © IMAGO / United Archives International
Uwe Hück
Uwe Hücks Eltern starben bei einem Autounfall als er zwei Jahre alt war. Er wuchs einem Kinderheim auf. Nach seiner Ausbildung als Maler und Lackierer war er professioneller Thaiboxer und wurde zwei Mal Europameister. Danach arbeitete er bei Porsche und wurde Vorsitzender des Porsche-Betriebsrats. Für sein umfangreisches soziales Engagement, u.a. die Gründung der Lernstiftung Hück, erhielt er in 2017 das Bundesverdienstkreuz. Um Spenden zu sammeln ist Uwe im Februar 2023 für einen Boxkampf mit 61 Jahren noch einmal in den Ring gestiegen und hat gewonnen! Ein starker Mutmacher. © IMAGO / Pressefoto Baumann
Ruth Karola Westheimer
Ruth Karola Westheimer, auch bekannt als Dr. Ruth, wurde als 10-Jährige vor den Nazis aus Frankfurt in die Schweiz in Sicherheit gebracht. Als ihre Familie in Ausschwitz ermordet wurde, ist sie als Waise in einem Kinderheim in Heiden aufgewachsen. Später studierte sie erst erfolgreich in Paris Psychologie und im Anschluss studierte und promovierte sie in Soziologie in Columbia. Sie wurde als „Dr. Ruth“ eine weltbekannte Sexualtherapeutin. Zudem ist sie aufgrund ihrer Arbeit eine Wegbereiterin für die Kommunikation rund um das Thema Sexualität, Sex und Verhütung. Dank ihr kann heute über diese Themen gesprochen werden. Trotz ihrer Größe von 1,40 m ist sie eine große Frau! ©IMAGO / Hoffmann
Charlie Chaplin
Charlie Chaplins (1889 – 1977) Vater hat sich früh von der Familie getrennt und war alkoholkrank. Daher lebte Charlie mit seiner Mutter und seinem Bruder zeitweise in Armenhäusern. Aufgrund einer psychischen Erkrankung der Mutter wurden die Geschwister immer wieder in Waisenhäusern untergebracht. Mit 9 Jahren ging er auf seine erste Schauspieltournee gegen Kost und Logis sowie eine einfache Schulbildung. Danach nahm er immer wieder Schauspielrollen im Bereich Pantomime an. Mit 23 Jahren bekam er einen Vertrag bei einem Filmstudio in den USA und wurde durch seine künstlerischen Arbeiten wie „Der große Diktator“ weltberühmt. © IMAGO / Everett Collection
Bruno Schleinstein
Bruno Schleinstein (1932 – 2010), auch bekannt als „Bruno S.,“ war ein deutscher Künstler, Musiker und Schauspieler. Bruno hatte eine schwierige Kindheit. Er wuchs in Armut auf und verlor früh seine Eltern. Als Kind wurde er in Heimen und Erziehungsanstalten untergebracht. Sein Leben war von Einsamkeit und Entbehrungen geprägt. Trotz der widrigen Umstände entwickelte Bruno eine künstlerische Ader. In den 1970er Jahren erlangte er Bekanntheit durch seine Rolle im Film „Die Blechtrommel“ von Volker Schlöndorff. Darüber hinaus war er als Musiker tätig und spielte unter anderem Akkordeon. Bruno fand in der Kunst eine Möglichkeit, seine Erfahrungen und Emotionen auszudrücken. Sein unkonventioneller Stil und seine bewegende Lebensgeschichte machen ihn zu einer faszinierenden Persönlichkeit in der deutschen Kulturszene. © IMAGO / Matthias Reichelt
Eunique
Eunique (*1995) ist eine deutsche Rapperin und diese Woche unser #berühmterCareleaver. Ihr Vater war vor seinem frühen Tod 2001 ebenfalls Musiker, verdiente aber wenig Geld. Daher sah sich ihre gerade erst 20-jährige Mutter gezwungen, auch arbeiten zu gehen und wollte Eunique aber gut betreut wissen. Aus diesem Grund verbrachte sie ihre Kindheit in Teilen in einer Pflegefamilie. Immer einige Tage bei ihrer Mutter und einige Tage bei ihrer Pflegefamilie. Eunique sagt selbst, dass sie dadurch noch einmal ganz andere Einblicke bekam, wie es ist „deutsch“ aufzuwachsen und ebenso, dass sie ein „demokratisches“ Kind wurde durch ihre eher strenge leibliche Mutter und ihre eher entspannte Pflegefamilie – sie diskutierte früh Dinge aus. Zu ihrer Mutter hat sie heute noch ein sehr gutes Verhältnis und bezeichnet sie als Löwin, die für sie gekämpft hat. © IMAGO / Future Image
Daniel Aminati
Daniel Aminati (*1973) ist unter anderem Moderator, Sänger und Autor. Geboren als erstes von vier Kindern, erlebte er eine Kindheit, die durch Gewalt durch seinen Vater und Lieblosigkeit geprägt war. Seine Mutter floh mit ihm und seinen Geschwistern in ein Frauenhaus. Nachdem die Ehe der Eltern zerbrach, war sie mit der alleinigen Erziehung überfordert, besonders Daniel war gewalttätig – er tat das, was ihm vorgelebt wurde und war daher „nicht mehr tragfähig“ für seine Familie. Er wuchs daher in verschiedenen Heimen und Pflegefamilien auf und ist heute selbst Papa einer Tochter. Ihm ist es wichtig, nicht so zu sein, wie sein eigener Vater und ebenso möchte er seine Trauma nicht weiterzugeben. Ess ist beeindruckend, wie der heute 50-jährige sdie schrecklichen Erlebnisse (auch in Form einer Autobiographie) aufgearbeitet und zusätzlich eine erfolgreiche Karriere aufgebaut hat. © Imago / Future Image
Tina Turner
Tina Turner – Sängerin und Schauspielerin. Tina Turner verbrachte einen Teil ihrer Kindheit bei den Großeltern. Von ihren Eltern fühlte sie sich nie geliebt. Trotz ihres großen musikalischen Erfolgs musste sie immer wieder für ihr Glück kämpfen und hat nie aufgegeben. Eine starke Frau! © Von Philip Spittle – IMG_1645, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=52830315
Heidi
Heidis Eltern sterben, als sie 1 Jahr alt ist. Sie wächst bei ihrer Tante auf und muss mit mit 5 Jahren zum menschenscheuen Großvater auf die Alm. Dort ist sie sehr glücklich, wird jedoch mit 8 Jahren erneut aus dem Leben gerissen und soll nun der im Rollstuhl sitzenden Klara in Frankfurt Gesellschaft leisten. Die beiden Mädchen freunden sich an. Heidi hat immer wieder Probleme mit der strengen Erzieherin Fräulein Rottenmeier. In der Familie lernt sie nach vielen Schwierigkeiten das Lesen, aber auch ihren Charakter und ihre Gefühle zu verleugnen. Sie wird krank und kann Dank eines Arztes zur Alm zurückkehren. Dort bringt sie letztendlich Klara bei einem Besuch das Laufen bei. Eine fast 140 Jahre alte Geschichte von einem Mädchen, das mit vielen fremdbestimmten Eingriffen in ihrem Leben zu kämpfen hat und auch heute noch inspirierend ist. © IMAGO/FujixTelevisionxAFxArchivexMaryxEvans 12453001
Leighton Meester
Leighton Meester (*1986), in der TV-Serie Gossip Girl als Blair Waldorf, hatte keinen leichten Start ins Leben. Ihre Eltern waren beide inhaftiert, als sie geboren wurde. Leightons Mutter durfte mit ihr die ersten 3 Monate nach der Geburt in einem Resozialisierungszentrum leben, bevor sie zurück ins Gefängnis musste, um ihre restliche Strafe abzusitzen. Währenddessen lebte Leighton bei Verwandten, bis ihre Mutter aus der Haft entlassen wurde. Die Schauspielerin hat in Interviews betont, wie diese Erfahrungen sie geprägt haben, wie sie daran gewachsen ist und dass sie ihre künstlerische Arbeit beeinflussen. Im Laufe ihrer Jugend entwickelte sie eine Leidenschaft für Schauspielerei und Musik. Sie nahm an Schauspielkursen teil und begann in lokalen Theaterproduktionen mitzuwirken. Leighton hat neben ihrer Rolle in „Gossip Girl“ u.a. auch in verschiedenen Filmen und Musikprojekten mitgewirkt. Die mittlerweile 37-Jährige unterstützt auch verschiedene Wohltätigkeitsorganisationen und hat selbst 2 Kinder, um die sich mit ihrem Ehemann liebevoll kümmert. © IMAGO / Newscom World
Martin Bruchmann
Martin Bruchmann (*1989) ist ein deutscher Musiker und Schauspieler. Nach einigen traumatischen Erfahrungen sucht Martin mit 13 Jahren freiwillig in einem Kinderheim Schutz. Zu Beginn war seine Zeit auch dort von Herausforderungen geprägt. Es gab z.B. immer wieder Polizeieinsätze wegen einigen seiner Mitbewohner*innen. Dies hat ihn laut eigener Aussage aber auch positiv geprägt: Er lernte, sich mit Musik auf sich selbst zu fokussieren, Ziele zu entwickeln und das Steuer für sein Leben selbst in die Hand zu nehmen, um einen Absturz zu entkommen. Und er sagt selbst, dass das Bild von problematischen Jugendlichen im Kinderheim Klischees entspricht. Für ihn war es ein Wohlfühlort mit liebevollen Mitbewohner*innen und Betreuer*innen. Martin Bruchmann ist bekannt aus Serien wie „Tatort“ und „Schloss Einstein“ Musikalisch ist er unter anderem mit der Single „Dreizehn“ erfolgreich, die von seiner Kindheit handelt. © Von Martin Bruchmann – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=123884779
Oliver Twist
Oliver Twist ist die Hauptfigur in Charles Dickens‘ gleichnamigem Roman. Er wächst als Waisenkind zunächst in einem Armen- und später in einem Waisenhaus auf und erlebt eine Kindheit voller Entbehrungen und Vernachlässigung. Seine Suche nach Liebe und Identität führt ihn durch die düsteren Straßen des viktorianischen Londons. Nachdem er aus dem Waisenhaus flieht, gerät Oliver in die Hände von einem skrupellosen Diebesanführer. Trotz aller Widrigkeiten und schwierigen Umständen bewahrt Oliver eine gewisse Unschuld und wird schließlich von wohlwollenden Menschen gerettet. Der Roman thematisiert soziale Ungerechtigkeit, Armut und die Suche nach moralischer Integrität in einer rauen Welt. © IMAGO / Gemini Collection
Mario Adorf
Mario Adorf (*1930) lebte für 6 Jahre in einem nonnengeführten Waisenhaus. Er ist einer der bekanntesten Schauspieler Deutschlands und hat in über 200 Filmen mitgespielt. © Widex
Die rote Zora
Die Rote Zora, deren richtiger Name Zlata ist, verbringt ihre Kindheit in einem Waisenhaus an der kroatischen Küste. Nachdem sie und ihre Freunde vom Waisenhausdirektor schlecht behandelt werden, entscheiden sie sich, gemeinsam in die Freiheit zu fliehen. Die Rote Zora wird zur Leitfigur dieser Gruppe von Waisenkindern und sie erleben gemeinsam Abenteuer, kämpfen gegen soziale Ungerechtigkeiten und stehen füreinander ein. Ihre Kindheit ist geprägt von Solidarität und dem Wunsch nach einem besseren Leben. Wir finden: eine Geschichte, die Mut macht. Du darfst dir immer Hilfe holen und du musst nicht verschweigen, dass es dir schlecht geht. © IMAGO / Allstar
Benno Fürmann
Benno Fürmann (*1972) ist ein deutscher Schauspieler. Schon in jungen Jahren verliert Fürmann beide Elternteile und wächst daraufhin bei Pflegeeltern auf. Als Jugendlicher verletzt er sich schwer beim S-Bahn-Surfen und entkommt knapp dem Tod. Die Schule bricht er zuerst ab und holt dann aber die Mittlere Reife in einem Tagesinternat nach. Obwohl er eine schwere Kindheit hatte, hält er an seinem Traum, Schauspieler zu werden fest, und wird mit 19 Jahren schließlich am renommierten Lee-Strassberg-Institut in New York angenommen, wo er seine Schauspielausbildung absolviert. Heute ist Fürmann ein bekanntes Gesicht in Film und Fernsehen und setzt sich für verschiedene soziale und Umweltprojekte ein. © 9EkieraM1, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons
Cher
„Cause I’m strong enough!“ Diese Textzeile stammt von Cher! 1946 unter dem Namen Cherylon Sarkisian in Kalifornien geboren, musste sie früh lernen, was stark sein bedeutet. Ihre Eltern ließen sich scheiden als sie gerade 10 Monate alt war. Ihren Vater lernte sie erst mit 11 Jahren kennen und ihre Mutter hatte mit finanziellen und persönlichen Problemen zu kämpfen. Aus diesem Grund wurde Cher bereits während ihrer frühen Kindheit in verschiedenen Pflegefamilien untergebracht. Diese Erfahrungen hatten einen tiefgreifenden Einfluss auf Chers Leben, waren sie doch von Instabilität und Unsicherheit geprägt. Trotz dieser schlechten Startbedingungen gab Cher niemals auf. Durch ihr Durchhaltevermögen und Talent konnte sie schließlich im Show-Business Fuß fassen und eine erfolgreiche Karriere aufbauen. © Von Raph_PH – CherO2201019-32, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=83795981